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28.05. - 03.06.18 Ankunft und Eingewöhnung in Copceac

Als wir nach 12 Stunden Fahrt ankamen war der erste Eindruck von Moldawien  bzw. Copceac beeindruckend, anders als vorgestellt. Als wir mit den Bussen ankamen standen die Leute in ihren Vorgärten  und schauten uns gespannt hinterher. Aufgefallen sind direkt viele mit goldenen Dächern verzierte Kirchen, die sich in jedem Dorf befinden (je größer das Dorf, desto größer die Kirche) die Häuser sind alle sehr einfach gebaut, aus Holz oder Stein. Ab und zu kamen wir dann aber auch an Villen, größeren Häusern, vorbei. Auch die Straßen sind abenteuerlich, diese sind geprägt von Schlaglöchern und die Hauptstraßen ähneln Feldwegen. Auch die Fahrweise der Busfahrer auf dem Weg zur Sozialstation fanden viele „gewöhnungsbedürftig“. Als wir dann in Copceac ankamen, waren wir komplett erschöpft und wollten eigentlich alle schlafen gehen. Allerdings waren die Feldbetten noch nicht angekommen. Nach unserem ersten Abendessen, das Doro (unsere Köchin) schon vorbereitet hatte, fingen wir an die Wagen mit den Schlafsäcken auszuräumen, die inzwischen angekommen sind. Danach saßen wir noch ein bisschen draußen und sind nach einer Zeit zu Bett gegangen. Am zweiten Tag haben wir  das Gelände, wo wir jetzt die nächsten vier Wochen wohnen werden, in Ordnung gebracht. Wir haben den Vorplatz aufgeräumt, Toilettenbrillen angebracht und einige andere Arbeiten rund um das Gelände erledigt. Eine extra Gruppe wurde eingeteilt, um die Duschen aufzubauen. Die Duschen wurden an diesem Abend allerdings nicht fertig. So konnten wir vorerst nicht Duschen. Am Abend haben wir noch eine Rundführung durch das Dorf Copecac bekommen, in dem wir leben. Am selben Abend fielen uns überall Kinder auf, die durch das Dorf liefen, spielten und uns schüchtern hinterher guckten. Auch viele Jugendliche sahen wir noch zusammen sitzen, Fußballspielen oder auf ihren Mopeds durch die Gegend fahren.  Das WLAN war an diesem Abend auch noch nicht fertig eingerichtet. Am dritten Tag, dem ersten richtigen Arbeitstag, sind wir in aufgeteilten Gruppen um 9:30 Uhr zu den Arbeitsstellen gefahren. Die erste Gruppe fuhr zum Krankenhaus in unserem Dorf und die zweite zu einem Ferienlager, ein wenig abseits vom Dorf. Die Aufgabe der ersten Gruppe ist es, die Auffahrt des Krankenhauses zu pflastern. Die Gruppe hat den alten Zaun abgerissen und erste Furchen gegraben. Die zweite Gruppe baut ein Haus im Ferienlager fertig, was die letzte Klasse angefangen hatte. Die Grundmauern standen schon und die Aufgabe war es, das Dach zu bauen. Wir fertigten Holzschalen für eine Beton Schicht an, die auf die Mauern kamen, auf denen der Dachstuhl befestigt werden soll. Außerdem bauten wir noch ein Gerüst auf, das wir an einer Kirche zuvor abhohlten. Und wir schraubten die zwei Giebel zusammen.

An beiden Arbeitsstellen war nicht viel Schatten, was das Arbeiten bei 30 Grad nicht viel einfacher machte. Fünf von uns waren außerdem in der Küchengruppe, die das Essen für uns vorbereiteten. Die fünf müssen morgens um 7 Uhr in der Küche erscheinen, um das Frühstück vorzubereiten. Für die Arbeit müssen wir uns jeden Morgen etwas schmieren - für das warme Abendessen ist dann auch die Küchengruppe zuständig. An diesem Abend konnten wir dann endlich duschen. Allerdings kalt. Am vierten Tag (Donnerstag, dem 31.5.)  gingen wir dann wieder in dieselben Gruppen zu den Baustellen. Die Helden, die tags zuvor noch die Duschen fertigstellten teilten sich nicht noch auf. Die Krankenhaus-Gruppe hatte an diesem Tag nicht viel zu tun, da sie fünf Stunden auf einen angekündigten Bagger warteten, der dann erst um 17 Uhr erschien, wo sich die Gruppe allerdings schon Zuhause befand. Die Ferienlager-Gruppe  hat die Schalungen fertig gemacht und angefangen sie auf den Mauern anzubringen und fest zu machen. Zwei Schüler verschwanden bei der Arbeit durch ein Missverständnis, tauchten dann Nachmittags allerdings wieder Zuhause auf.

Nach dem Arbeiten dürfen wir täglich bis 20 Uhr in die Stadt und uns bis 23 Uhr auf dem Gelände aufhalten. Um 23:15 müssen wir in unseren Betten sein und um 00 :00 ist endgültig Nachtruhe. Am nächsten Tag arbeiteten wir nur bis 13:00 Uhr, dies war der erfolgreichste Tag bis jetzt, denn beide Gruppen kamen gut voran. Der Bagger hatte am Tag zuvor den Bereich beim Krankenhaus, wo der Weg neu gemacht werden soll, aufgelockert. Die Jungs und Mädls mussten an diesem Tag mit Spitzhacken und Schaufeln alles auf eine Ebene bringen. Die zweite Gruppe fing an die erste Seite des Hauses zu betonieren. Um 16:00 Uhr wurden wir zu einem Fußballspiel der lokalen Mannschaft eingeladen, wo wir alle zusammen zuschauten. Anschließend hatten wir noch Freizeit. Vorher festgelegte Grenzen wurden an diesem Abend überschritten.

Am Samstag ( dem 2.6. ) fuhren wir mit der ganzen Klasse in eine benachbarten Großstadt, Komrad. Wo wir uns den ganzen Tag frei bewegen konnten. Die Kirche dieser Stadt hat uns alle sehr beeindruckt. Am Abend waren wir noch in einem Restaurant in Copceac essen. Das Essen ist anders, als wir es gewohnt sind.

Am Sonntag hatten wir den ganzen Tag frei und durften ausschlafen. Morgens und Abends sind wir wieder in der "Kolchose" essen gegangen. An diesem Abend waren wir dann auch wieder motiviert am nächsten Tag zu Arbeit zu fahren, die uns in der letzten Woche ziemlich müde gemacht hatte. Uns geht es allen sehr gut, Schüler , Lehrer und Praktikanten verstehen sich sehr gut und wir freuen uns auf die nächsten 3 Wochen. Es ist ein schönes Gefühl abends im Bett zu liegen und zu wissen, dass man was geschafft hat.